Bitcoin Steuern 2023: Nach einem Jahr umgehen, vorher zahlen – Tipps für Deutschland
Bitcoin Steuern Deutschland: Berechnen, umgehen, zahlen – 1 Jahr entscheidet
Bitcoin-Steuern 2022/2023: Gewinne aus dem Verkauf von Bitcoins sind unter bestimmten Voraussetzungen steuerfrei.
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Einige Anleger fahren mit Bitcoin-Trading satte Gewinne ein, aber wie werden sie versteuert? COMPUTER BILD erklärt, wie Sie die Bitcoin-Steuern in Deutschland berechnen und zahlen – oder wie Sie die Bitcoin-Steuern nach einem Jahre umgehen.
Kryptowährungen wie Bitcoin sind ein fester Bestandteil der Anlagewelt geworden. Doch während die Besteuerung von Wertpapieren mittlerweile vielen bekannt ist, sorgen die Bitcoin-Steuern in Deutschland immer noch für Verunsicherung. COMPUTER BILD erklärt, wie Kryptogewinne steuerrechtlich zu bewerten sind und wie Sie die Bitcoin-Steuern umgehen können. Was Sie über das Bitcoin-Steuern-Berechnen und -Zahlen wissen müssen, lesen Sie hier. Infos zu der
Abgeltungssteuer für Aktienfinden Sie in einem gesonderten Artikel.
Der Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin ist in Deutschland steuerlich dem Handel mit Kunstwerken und anderen Wertgegenständen gleichgestellt. Es gelten die gesetzlichen Vorgaben zum privaten Veräußerungsgeschäft nach Paragraf 23 Absatz 1 des Einkommensteuergesetzes. Im Gegensatz zu Aktien und anderen Wertpapieren gelten Bitcoin & Co. damit nicht als Kapitalanlagen.
Das liegt daran, dass Kryptowährungen in Deutschland kein gesetzliches Zahlungsmittel sind. Bitcoin wird daher bei der Steuer in Deutschland nicht wie Aktien oder andere Geldanlagen behandelt. Das kann für einige Anleger eine gute Nachricht sein. Denn unter bestimmten Voraussetzungen können Sie sich die Gewinne steuerfrei auszahlen lassen, wenn Sie
Bitcoin kaufenund wieder verkaufen. Wer jedoch die Kryptowährung kurzfristig hält, muss mit Bitcoin-Steuern 2022/2023 rechnen.
Diese Gesetzeslage hat der Bundesfinanzhof im Februar 2023 bestätigt. Gegen die Besteuerung geklagt hatte ein Investor, der 2017 einen Gewinn von 3,4 Millionen Euro mit Bitcoin erzielt hat. Sein Argument: Es handele sich lediglich um Algorithmen und kein richtiges Wirtschaftsgut. Dies ließ der Bundesfinanzhof nicht gelten. Er bestätigte außerdem noch mal die Spekulationsfrist von einem Jahr.
Bitcoin verkaufen nach einem Jahr und Bitcoin Steuern umgehen
Wie bei Kunstwerken ist die Haltedauer entscheidend für die steuerliche Bewertung der Gewinne aus dem Kryptohandel. Halten Sie Bitcoin oder eine andere Kryptowährung länger als ein Jahr, müssen Sie beim Verkauf von Bitcoin keine Steuern auf den Gewinn zahlen – egal, wie hoch dieser ausfällt.
Findet der Verkauf jedoch innerhalb eines Jahres nach dem Kauf statt, ist der erzielte Gewinn entscheidend für die Besteuerung. Für private Veräußerungsgeschäfte gilt ein Freibetrag von 600 Euro. Sobald Sie auch nur einen Euro mehr Gewinn gemacht haben, müssen Sie den kompletten Betrag versteuern und nicht nur den 1 Euro jenseits der Schwelle.
Wichtig: In einem gegebenen Steuerjahr werden alle Gewinne aus Veräußerungsgeschäften zusammen betrachtet. Verkaufen Sie beispielsweise ein Kunstwerk mit einem Gewinn von 1.000 Euro, haben Sie Ihren steuerlichen Freibetrag bereits überschritten und Gewinne aus dem unterjährigen Verkauf müssen komplett versteuert werden. Die Bitcoin-Steuer umgehen können Sie dann nicht mehr.
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Die Haltedauer im Detail: Gewinne per FIFO-Methode versteuern
Was zunächst so eindeutig klingt – ab einem Jahr Haltedauer ist der Gewinn beim Verkauf von
Kryptowährungensteuerfrei – kann gerade bei regelmäßigen An- und Verkäufen eine gewisse Komplexität aufweisen. Dann ist es nicht einfach, bei Bitcoin-Steuern die Höhe zu ermitteln. Angenommen, Sie kaufen innerhalb eines Jahres jeden Monat Bitcoin, jedes Mal zu einem anderen Kaufpreis, und verkaufen nach mehr als einem Jahr alle Bitcoin auf einmal – können Sie dann noch eindeutig sagen, was die exakte Haltedauer ist und was Sie genau über ihre Gewinne beim Bitcoin in der Steuererklärung angeben müssen?
Um diese Frage für alle einheitlich beantworten zu können, wird in der Regel die sogenannte FIFO-Methode angewendet: First-in-First-Out. Es wird also davon ausgegangen, dass Bitcoin, die Sie zuerst gekauft haben, auch zuerst wieder verkaufen. Wie Sie die Bitcoin-Steuer berechnen, verdeutlicht ein Beispiel mit vereinfachten Zahlen (der tatsächliche Bitcoin-Kurs liegt deutlich höher):
Im Februar 2021 kaufen Sie zwei Bitcoin zu je 250 Euro, im Mai noch einmal drei Bitcoin für 350 Euro. Ein Jahr später, im März 2022, verkaufen Sie drei Bitcoin zu je 600 Euro wieder. Nach der FIFO-Regel wird nun angenommen, dass es sich bei den drei verkauften Einheiten um die zwei aus dem Februar 2020 und einen Bitcoin aus dem Kauf im Mai 2020 handelt. Da sich die ersten beiden Bitcoin länger als ein Jahr in Ihrem Besitz befinden, entfällt ohnehin jede Gewinnversteuerung. Für den Gewinn aus dem Verkauf des dritten Bitcoin müssten Sie nur Steuern zahlen, wenn Sie damit über Ihren jährlichen Freibetrag von 600 Euro kommen würden.
Um den Überblick darüber zu behalten, ob und in welche Höhe Bitcoin-Steuern anfallen, ist es sinnvoll, sämtliche Käufe, inklusive Datum und Preis, zu dokumentieren und Verkäufe ebenfalls sorgfältig in das Dokument einzutragen.
Bitcoin Steuern zahlen nach der LIFO-Methode
Aktuell gibt es neben der FIFO-Methode auch die LIFO-Regel zur Berechnung eventueller Steuern. Dabei wird genau andersherum vorgegangen, denn LIFO bedeutet "Last in, first out" – also "zuletzt gekauft, zuerst verkauft". Beide Methoden können steuerliche Vor- oder Nachteile haben, das hängt vor allem von den Kursentwicklungen der Kryptowährungen ab.
Allerdings: Haben Sie sich einmal für eine Berechnungsmethode innerhalb einer Steuererklärung entschieden, können Sie diese im nächsten Jahr nicht einfach wechseln.
Bitcoin-Steuern berechnen: In welcher Höhe fallen Sie an?
Der Steuersatz auf die Gewinne aus Kryptowährungen ist nicht pauschal geregelt, sondern richtet sich nach Ihrem persönlichen Steuersatz.
Gut zu wissen: Veräußern Sie Bitcoin mit Verlust, können Sie darüber Ihre Steuerlast mindern. Entweder Sie verrechnen den Verlust mit anderen Gewinnen aus privaten Veräußerungsgeschäften innerhalb eines Jahres oder Sie nehmen den Verlust mit ins kommende Jahr und verrechnen diesen mit künftigen Gewinnen. Oder andersherum: Wenn Sie bei anderen privaten Veräußerungsgeschäften Verluste realisiert haben, können Sie diese mit den Gewinnen aus dem Kryptohandel verrechnen.
Den Ertrag aus Bitcoin in der Steuererklärung richtig angeben
Nur der Gewinn aus privaten Veräußerungsgeschäften ist steuerpflichtig. Der zu versteuernde Betrag ergibt sich daher aus der Differenz aus Kaufpreis zuzüglich Werbungskosten und dem Verkaufspreis. Werbungskosten können beispielsweise Händlerprovisionen sein
Haben Sie sämtliche Erträge für die Bitcoin Steuern 2022/2023 berechnet, werden diese in der Anlage "Sonstige Einkünfte" (SO) erfasst. Bleiben Sie mit allen Erträgen eines Jahres unter der Freibetragsgrenze von 600 Euro, sind Sie nicht verpflichtet die Anlage SO auszufüllen. Um eventuellen Rückfragen durch das Finanzamt vorzubeugen, kann es aber auch nicht schaden, alle Unterlagen komplett auszufüllen – gerade mit der entsprechenden Software, wie beispielsweise Elster, dauert das Ausfüllen nur wenige Minuten.
Beim Crypto Lending können Anleger ihre Coins verleihen und dafür Zinsen kassieren. Angesichts niedriger Zinsen für Tagesgeld und Co. erscheint das Lending attraktiv, aber es hat weitreichende steuerliche Konsequenzen. Mit dem Verleih wird aus dem Bitcoin auch rechtlich ein kapitalbildender Vermögenswert – ähnlich wie eine Immobilie. Daher erhöht sich die Haltefrist auf zehn Jahre, bis Sie Bitcoin steuerfrei verkaufen können.
Auch die Zinserträge müssen Sie versteuern. Hier greift die Abgeltungs- beziehungsweise Kapitalertragssteuer, wie auch bei Aktien oder Wertpapieren. Für Einzelpersonen galt bisher ein Freibetrag bis 801 Euro Einnahmen aus Kapitalerträgen im Jahr, ab dem Veranlagungszeitraum 2023 liegt der Freibetrag bei 1.000 Euro bei einer Einzelperson. Alles darüber hinaus wird pauschal mit 25 Prozent besteuert.
Wichtig: Um sich den Freibetrag zu sichern und Bitcoin-Steuern zu sparen, müssen Sie einen Freistellungsauftrag ausfüllen.
Bitcoin-Steuern zahlen: Wissenswertes für Miner
Zugegeben: Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie als Miner tätig sind – also Bitcoin oder eine andere Kryptowährung schürfen – ist relativ gering. Der Vollständigkeit halber sei aber auch hier auf steuerrechtliche Besonderheiten hingewiesen. Beim Bitcoin schürfen zielen die Miner darauf ab, Kryptowährung durch den Einsatz von Rechenleistung und Energie zu erwirtschaften. Das Mining wird rechtlich daher als gewerbliche Tätigkeit mit Gewinnabsicht gewertet. Miner müssen also ein Gewerbe anmelden, Gewerbesteuer zahlen und ihre Gewinne wie jedes andere Unternehmen versteuern. Dadurch ist das Mining in Deutschland selten attraktiv.
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Author: John Jenkins
Last Updated: 1702661882
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